Regenwald-Thailand, Wald & Wasser- eine Lebensgemeinschaft
Einmal abgesehen von deren außerordentlichen Wichtigkeit für das Überleben des Planeten Erde und deren Bewohner, sind die Wälder und darunter die tropischen Wälder meiner Ansicht nach überhaupt wohl etwas vom Schönsten und Faszinierendsten was es gibt auf dieser Welt.
 
Diese schier unglaubliche Fülle von Leben auf engstem Raum! In verschiedensten Grüntönen am Boden und in der Höhe, sprießen und ranken sich die Pflanzen in allen erdenklichen Formen und Farben um die Stämme dem Licht entgegen. Gezahnt, rund, oval, behaart, länglich, schmal, gewachst, gelocht, panaschiert; ja in allen erdenklichen Varianten ergänzen sie sich zu einer harmonischen grünen Lebensgemeinschaft. Armdicke Lianen ranken sich wie Zapfenzieher hoch in die Kronen. Am Boden finden sich kleine Baumsämlinge, noch kaum dicker als ein Daumen und vielleicht so hoch wie das eigene Knie. Sieht man dieselbe Art an einem anderen Standort wieder, können sie gute anderthalb Meter dick sein und mit ihren riesigen Kronen alles übrige Grün überragen, sodass man durch das dichte Blattwerk ihre Kronen vom Waldboden aus gar nicht erspähen kann.
 
Regenwald-Thailand, noch junger Naturwald in Thungsaliam 1994
noch junger Naturwald in Thungsaliam 1994

Schaut man sich um in der Fülle von Grün, wird einem bald einmal als leise Ahnung klar, dass man so etwas ja gar nicht machen kann. Das Ganze ist ein Wunder! Wer könnte auch nur – wenn er die Schöpferkräfte in allem erkennt und sich auch selbst noch als Teil des Ganzen erkennen kann – dies zerstören wollen? Kann man Leben auslöschen das man selbst nicht anzuzünden vermag?
 
Regenwald-Thailand, Naturwald in Thungsaliam 1994
Naturwald in Thungsaliam 1994
 
Früher war Thailand mit großen Wäldern bedeckt. Die Wälder speicherten riesige Wassermassen, wie dies in anderen Ländern zusätzlich noch Berge und Gletscher vermögen. Wälder haben die Fähigkeit wie ein Schwamm große Mengen an Wasser zu speichern, um dieses dann langsam wieder an alle davon abhängigen Lebewesen abzugeben. Das Wasser ist rein und klar und von äußerster Güte. Selbst nach einem tropischen Gewitterregen bleiben die Bäche klar. Die Wälder sind wichtig für den Wasserhaushalt auf der ganzen Erde. Wenn Wälder vorhanden sind, herrscht selbst in der Trockenzeit nie Wassermangel. Wegen Verlust von großen Waldflächen hat Thailand heute große Wasserprobleme – Zuviel Wasser durch Überschwemmungen, oder kein Wasser durch Trockenheit. Grosse Teile des Landes sind heute jedes Jahr von großen Überschwemmungen betroffen. Die Ursache, wenn man genauer hinschaut, liegt im Missverhältnis der Temperaturen. Ist der Boden wärmer als der auf den Boden auftreffende Regen, kann das Wasser nicht mehr oder nur sehr spärlich in den Boden eindringen und fließt deshalb in seiner ganzen Masse oberflächlich rasch ab. Ist der Boden beschattet von Wald, ist der Boden kühler als die Temperatur des auftreffenden Regens. So kann das Wasser tief in den Boden eindringen und speist über lange Zeit die Quellen in der ganzen Umgebung.
 
Regenwald-Thailand, Naturwald in Thungsaliam 1994
Naturwald in Thungsaliam 1994
 
Durch die großen Überschwemmungen entstehen unter anderem jedes Jahr große finanzielle Schäden und viele Familien leben in Armut. Jährlich wird tonnenweise fruchtbare Erde über die Flüsse ins Meer gespült und ist dann für immer verloren. Nur der Wald kann diese Misere nachhaltig wieder zum Guten verändern, und Reichtum für Alle kommt in großem Masse von einem natürlich geregelten Wasserhaushalt – dem Wald! Der Wald beinhaltet den nachhaltigen Reichtum eines Volkes, weil er das kostbarste Element auf dieser Erde birgt das wir haben: Wasser!

Zur Zeit des Kaisers von Abessinien 1960, hatte das Land Abessinien noch 40 % Wald. Heute, nur 40 Jahre später, hat dieses Land (heute Äthiopien) noch 1 % Wald – entsprechend ist ein großer Wassermangel permanent eine lebensbedrohende Tatsache. Dürren und Erosion prägen das Landschaftsbild und die Armut in diesem afrikanischen Land dringt über die Medien bis nach Europa in Form von Hilfeschreien nach Brot. Dasselbe Schicksal erlitten die Wälder Indiens. Indien ist heute nur noch zu 8 % bewaldet – entsprechend gross ist der Wassermangel, die Armut und die riesigen Überschwemmungen jedes Jahr.
 
Regenwals-Thailand, noch junger Naturwald in Thungsaliam 1994
noch junger Naturwald in Thungsaliam 1994
 
Pflanzen wir einfach wieder Bäume und tun das was letztlich allen dient! Helfen Sie mit?

Unsere Aktivitäten:
 
1. Wir erwerben Land mit kargem aber noch wertvollem Baumbestand, ergänzen den geschädigten Wald mit mehr Bäumen und pflegen und erhalten und fördern die bestehende Vielfalt. Das erworbene Land wird ein-gezäunt um die wachsenden Bäume vor Waldweide zu schützen.
 
Regenwald-Thailand, Mai Kuang (Dipterocarpus tuberculatus)
Mai Kuang (Dipterocarpus tuberculatus)

2. Wir kaufen Brachland und forsten dieses auf. Wir pflanzen ausschließlich einheimische Baumarten in möglichst großer Vielfalt. Diese heben den Grundwasserspiegel und nützen auch der ganzen Tierwelt. Auch kleine Waldstücke sind wertvoll. Sie verbessern das Mikroklima im Kleinen, in der nächsten Umgebung und unterstützen somit das Gesamtklima des Landes und letztlich auch das Globale Klima.
 
Regenwald-Thailand, Gratum Bän oder Quao ( Haldina cordifolia Roxb.,Rubiaceae)
Gratum Bän oder Quao ( Haldina cordifolia Roxb.,Rubiaceae)
 
3. Wann immer wir Gelegenheit haben, unterrichten wir die lokale Bevölkerung über den Sinn und Wert des Waldes und motivieren diese, die bestehenden Einzel-Bäume zu erhalten und helfen Ihnen womöglich neue zu pflanzen. Die Holzkohlegewinnung ist ein großes Problem für den Wald in Thailand.
 
Regenwald-Thailand, Don Wah  (Syzygium cumini,L.,Myrtaceae)
"Don Wah  (Syzygium cumini,L.,Myrtaceae)",
ein alter Riese aus dem ursprünglichen Wald